Anthropozän
Ein Ausstellungsprojekt von
Christoph Rust & Gregory Seán Sheehan

Künstlerhaus Göttingen
12. Juni —13. Juli
2025

Das Anthropozän und die damit zusammenhängenden Klimaveränderungen sind ein Thema, bei dem heute viele Menschen die Augen verschließen.
Der irische Künstler Gregory Seán Sheehan und der hannoversche Künstler Christoph Rust haben in der Ausstellung im weißen Saal und dem Gewölbekeller des Künstlerhauses ein Projekt konzipiert, das eine andere und tiefgründigere Wahrnehmung dieser Phänomene erlaubt.

Sheehan arbeitet mit Hochmoor-Torf—entstanden aus Bäumen, Pflanzen und Wäldern, begraben durch die Zeit und Repräsentant eines tausend-jährigen Prozesses von Wachstum, Zerfall, Verwandlung und Regeneration. Mit ihren Farbgebungen, Rissen und fast dreidimensionalen Oberflächen führt uns Sheehan direkt den Entstehungsprozess der Natur vor Augen.

Christoph Rust geht einen anderen Weg: Er präsentiert Boxen und Lichtobjekte, deren Wirkung im Wechselspiel zu Titeln wie „Gefährdete Art“ und philosophischen Sätzen entsteht. Eine Box bezieht sich auf Georg Christoph Lichtenberg, der in diesem Haus in Göttingen gelebt und gewirkt hat. „Die letzte Hand an sein Bild legen, das heißt (es) zu verbrennen.“ Lichtenberg begreift damit die künstlerische Arbeit als einen kreisförmigen Prozess, der nie erstarrt und neue Gestaltungen ermöglicht.

So bildet sich ein gemeinsamer Zielpunkt dieser Ausstellung: die Veränderung. Bei Sheehan geschieht sie unmerklich in der Natur durch lange Zeiträume hindurch, bei Rust durch gedankliche Erkenntnis der Menschen.